Bericht von Ina 19.06.2018

Auch wenn dieses Mal mein beliebtes Urlaubssouvenir vom IM 70.3 Mallorca des letzten Jahres im Gepäck gefehlt hat, wurde ich am vergangenen Sonntag bei meinem zweiten Start bei der Wolfgangsee Challenge wieder einmal aus meinem versunkenen Renn-Modus gerissen: In der Nähe auf einmal der aufmunternde Klang einiger Kuhglocken...! :-) Da mich zuletzt meine vierjährige Nichte beim Riedlauf (10km-Volkslauf nahe meiner Heimat Stuttgart) damit angefeuert hatte, und voller Begeisterung zum dritten Gesamtplatz der Damen motivieren konnte, ruft dieses Geräusch bei mir natürlich einige positive Erinnerungen hervor; beim Aufblicken wurde mir aber klar dass es dieses Mal echte Kuhglocken waren, und von einer kleinen Gruppe halbstarker Rinder ausging, die nahe der Radstrecke gerade entspannt ihr zweites Frühstück genossen.
Ganz so entspannt wie es nun klingt war die Zeit am Rad auf der leicht welligen Strecke nach einem relativ entspannten Schwimmen ohne Neopren dann ansonsten aber leider doch nicht; der zunehmende Verkehr auf der Strecke führte mir einige sehr waghalsige Überholmanöver anderer Teilnehmer vor Augen und ich hatte ohnehin das Rennen als Vorbereitung auf die Mitteldistanz der Challenge Heilbronn und der Challenge Roth, meinem großen Traum und Saisonziel heuer geplant. Somit ging ich auch diesen Part des Rennens mit einer gewissen Entspanntheit an und war hauptsächlich neugierig auf das Laufen am Schluss, auch weil die Laufstrecke im Vergleich zu meinem Start in 2017 umverlegt worden war. Außerdem verdarb mir einer der Race-Marshalls zum Ende meiner letzten Runde ehrlich gesagt kurzfristig die Laune, der von hinten heran-rauschend relativ unfreundlich brüllte "10 METER ABSTAND BEIM ÜBERHOLEN!! ICH WILL NICHTS HÖREN! DU BIST JETZT RUHIG!"
MFG, ich hatte nur kurz höflich erleutern wollen, dass der Verkehr auf der stark touristisch-genutzten Bundesstrasse es uns Teilnehmer bedauerlicherweise unmöglich machte, mit 10 Metern Abstand zu überholen; zumal nun die Sprintdistanzler auch mit auf der Strecke waren und die ganze Sache langsam ziemlich eng wurde. Überholmanöver dieser Art, dass sich einem die Nackenhaare aufstellen, hatte ich bereits zur Genüge gesehen. Ich denke, ich hatte mich selbst und andere Teilnehmer tatsächlich mit einem etwas engeren Überholbogen als gemein üblich weniger in Gefahr gebracht, aber nun gut. Es wäre wünschenswert - egal bei welcher Veranstaltung - dass die Sicherheit der Teilnehmer doch grundsätzlich erste Priorität vor sonstigen Regelwerken hat. Es passiert ohnehin genug auf unseren Strassen.

Die Laufstrecke war dann auch ein relativ krasses Gegenteil zum grösstenteils ordentlich-asphaltierten, flachen Kurs des letzten Jahres, wodurch der Vergleich mit der alten Zeit dann letzten Endes hinfällig wurde. Der Weg wurde nach kurzer Zeit zum Single-Trail, leider teilweise mit Gegenverkehr durch kopfschüttelnde Wanderer mit Walkingstöcken, die manchmal eher im letzten Moment doch noch netterweise zur Seite sprangen - vielleicht wäre die alte Strecke doch besser gewesen...?
Jedenfalls war ich ab jetzt viel mehr nur noch darauf konzentriert mit meinem mir in letzter Zeit etwas Sorgen-bereitenden Sprunggelenk nicht umzuböckeln, konnte aber endlich doch noch einige Teilnehmer hinter mir lassen. Nach meiner eher gemütlichen Schwimmzeit von gut 30 Minuten und eines - auch wie üblich wenig rekordverdächtigen - Bikesplits mit einem 32km/h Schnitt laut meines Forerunner konnte ich in der Laufdisziplin heuer also nicht mehr an meinem 4:29er Schnitt vom letzten Jahr anknüpfen, bin aber mit dem Lauf in (bis auf die Steigungen in recht gleichmässigen Tempo) 4:56 Schnitt und somit gut 48 Minuten für alles was jetzt noch folgt recht zufrieden. In der neuen Altersklasse heuer konnte ich zumindest wie im letzten Jahr auf Platz vier ins Ziel laufen - nun, einfacher wirds ab der 35-39er AK wohl erstmal auch nicht mehr... ;-)