Bericht von Peter 07.11.2024
WM Hawaii 2014
Nach der Umstellung des Austragungsortes der IRONMAN WM und einem nicht recht zufriedenstellenden Ergebnis in Nizza letztes Jahr, entschied ich mich die Quali für die WM nochmals zu probieren. In Klagenfurt funktionierte es und ich erhielt einen Slot in der AK M18-24.
Einige Trainingswochen im Sommer waren durchwachsen, aber ab September beruhigten sich die Verletzungsprobleme wieder. Somit fieberte ich dem anstehenden Wettkampf doch recht zuversichtlich entgegen.
Diesmal waren Nervosität und Anspannung besonders groß. Dementsprechend erleichtert war ich, als ich samt Rad und Gepäck 9 Tage vor dem Rennen in Kona ankam. Für zusätzliche Unterstützung sorgte meine Freundin Perrine, über deren Begleitung ich sehr froh war. Die letzten Tage vor dem Rennen nutzte ich für Gewöhnung an Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie zur Streckenbesichtigung.
Endlich hatte das Warten ein Ende und ich durfte gemeinsam mit der nächstälteren Altersklasse ins Wasser. Bereits vor dem Wasserstart wurde gleich um jeden Platz gerangelt. Noch nie hatte ich solche Schwierigkeiten Platz zum Schwimmen zu finden. Nach ca. 700 m wurde es zwar besser, aber ich sah auch schon eine Gruppe vorne wegschwimmen. Gerne hätte ich probiert die Lücke zur vorderen Gruppe zu schließen, aber es war unmöglich an den anderen Schwimmern vorbeizukommen. Ich blieb bis zum Schluss in einer hinteren Gruppe, in der auch kurz vor dem Schwimmausstieg noch um jeden Platz gekämpft wurde. Nach etwa 55 min stieg ich aus dem Wasser, womit ich ganz zufrieden war.
Ich wechselte aufs Rad und nutzte die erste Wendepassage der Radstrecke, um mir einen Überblick für mögliche Radgruppen zu verschaffen. Nachdem ich ein paar Plätze gutmachte, bildete sich am Highway zum Hawi gleich eine größere Gruppe. Da ich keine Zeitstrafe kassieren wollte hielt ich mehr als fairen Abstand, konnte aber auch so gut mithalten. Am einzigen wirklichen Anstieg nahe der Wende am Hawi löste sich die Gruppe auf und ich fuhr gemeinsam mit einem weiteren Athleten vorneweg. Wenig später musste dieser ins Penalty Zelt und ich war dann einige Zeit allein unterwegs, bis mich im später folgenden Flachstück wieder eine Gruppe einholte, mit der ich auch bis zum Ende der Radstrecke unterwegs war. Da ich mich am Garmin wieder mal verdrückt hatte, konnte ich erst anhand der Uhrzeit in der 2. Wechselzone abschätzen, wie ich in der Zeit lag. Ich stieg nach etwa 5.5 h vom Rad und freute mich über die für mich gute Zwischenzeit.
Bereits am Ende der Radstrecke war mir schon ein bisschen heiß geworden, sodass schon die ersten Kilometer des Marathons richtig fordernd waren. Ungefähr eine Stunde konnte ich konstant mit ca. 5:00-5:20 / km Laufen. Dann wurde mir schwindelig und ich hatte neben enormen Hitzegefühl immer wieder kurzen Schüttelfrost. Ich war nicht mehr in der Lage längere Strecken durchzulaufen und musste zwischendurch viel gehen. Irgendwann hatte es gefühlt leicht abgekühlt und mir ging es wieder ein wenig besser. Trotzdem erlebte ich immer wieder heftige Tiefs und musste mich richtig quälen, um voranzukommen. Viele meinen zwar, man solle auf den letzten Kilometern die Stimmung genießen, aber von Genuss war keine Spur. Das letzte Stück verlangte mir nochmals alles ab.
Obwohl ich beim Laufen langsamer war als erhofft, kann ich mir keinen Vorwurf machen, denn die Erschöpfung im Ziel war so groß wie nie zuvor.
Mit einer Zeit von 9:41:49 (Schwimmen: 0:55 / Radfahren: 4:33 / Laufen: 4:07 – h:mm) erreichte ich in meiner Altersklasse Rang 28/57 und in der Gesamtwertung 425/2287.
Die Teilnahme an der WM auf Hawaii war für mich ein lang ersehntes Zeil und ein ganz besonderes Erlebnis, das ich noch lange in guter Erinnerung behalten werde. Nun werde ich meine Saisonpause genießen, ehe ich Pläne für die Zukunft schmiede.
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07.11.2024 - 07:33 | Kommentar von Martin Beranek | |
Top Leistung und toller Bericht, genau so kämpfen Helden, nochmals herzliche Gratulation, echt beeindruckend! |
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11.11.2024 - 11:44 | Kommentar von Jürgen Koch | |
Eigentlich eh gut, dass die WM jährlich wechselt.... Jetzt kannst ein Jahr regenerieren und dann wieder voll angreifen. Gratuliere auch an dieser Stelle noch einmal! |
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15.11.2024 - 09:23 | Kommentar von Nadezda Polakova | |
Gratuliere Peter! Du hast es geschafft, egal wie steinig der Weg war! Respekt! Genieße auch diesen Erfolg, denn den hast du dir echt verdient! |
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