Bericht von Bettina 10.06.2016
IM Nizza 2016
Nach Lanzarote, Frankfurt und Zürich haben Martin und ich beschlossen den Ironman France in Nizza auf unserer Triathlon Karte zu ergänzen. Letztes Wochenende, am 5. Juni war es soweit. Die Wettervorhersage war vielversprechend: Nicht zu heiß und kaum Niederschläge! Also stand einem lässigen Rennen nix im Wege. Für Martin war’s der Saisonhöhepunkt; für mich ein Formtest für Bad Blumau.
Nizza ist eine super schöne Stadt mit kitschiger Strandpromenade, idyllischer Altstadt und einem kleinen Hafen wo man sieht das einige Leute echt viel Kohle haben müssen beim Anblick der protzigen Schinackerl. Wir dachten auch das Zürich ein teures Pflaster ist aber nach dem ersten Abendessen im Hard Rock Café wurden wir gleich eines besseren belehrt: € 56,- für 2 Burger mit 2 Bier …. Nizza kann das auch!
Bei der Registrierung nehmen sie dann noch € 30,- für die Lizenz und € 26,- für ein ärztliches Attest welches wir in der Stadt noch schnell besorgt hatten bei einem Arzt mit antiker, unhygienischer Ausstattung.
Die Pasta Party am Freitag war in angenehmer Atmosphäre in einem Park – richtig lässig und echt leckerem Essen.
Sonntag dann endlich Raceday: Der Rolling Start funktioniert richtig gut und der Start in den Tag ist dadurch viel entspannter. Martin ist super mit seiner Gruppe mitgeschwommen und wie erwartet unter 1:10 aus dem Wasser gestiegen. Ich konnte das Schwimmen nicht ganz so genießen, weil ich ständig von den Paddlern angepfiffen wurde weil ich zu viel Abstand zu den Bojen hatte. Zuerst hab ich mich furchtbar darüber geärgert und bin sogar einmal gegen ein Kanu geschwommen, doch dann hab ich eingesehen dass die ja nicht wissen können dass ich immer weit außen rumschwimme um meine Ruhe zu haben. (Mir ist nur einmal der Mittelfinger entglitten und eine leicht verbale Entgleisung passiert wo ich danach froh war nicht verstanden zu werden!) Wie immer bin ich trotzdem nach 1:20 aus dem Wasser und freute mich aufs Radeln.
Die Radstrecke war wirklich so schön und anstrengend wie von ehemaligen Teilnehmern berichtet. Im gebirgigen Hinterland warteten gut 2000 HM auf uns. Bei km 90 erwischte mich bei einer Abfahrt ein Gewitter und innerhalb von einer Minute war ich durch und durch nass. Um nicht ausgekühlt vom Rad zu fallen beschloss ich bergab einfach alles zu geben bin gemeinsam mit einem Schweizer richtig engagiert runtergeglüht. Von da an hat es mir richtig Spaß gemacht und die 180km waren nach 7:08 Std geschafft – nur gut eine Stunde länger als Martin dafür benötigt hatte. Er war dafür so weit vorne dass er vom Gewitter nicht erwischt wurde … tja, hat auch Vorteile wenn man schneller ist!
Dafür waren meine Beinchen richtig locker für den Marathon und ich rannte von Labe zu Labe einfach in meinem Wohlfühltempo. In meiner zweiten Runde holte ich Martin ein der auf seiner dritten Runde war. Wie jedes Mal nach gut 20 KM war bei ihm der Ofen aus und er war richtig blassgrau im Gesicht. „Rien ne va plus“ wie die Franzosen sagen würden. Mir ging es aber noch prächtig und wir vereinbarten dass ich angase so lange es geht damit Martin im Ziel nicht so lange auf mich warten muss. Nach 13:05 war es geschafft – nur 29 Minuten nach Martin – also Plan perfekt aufgegangen!
Für uns beide war es der bisher schönste Ironman (knapp vor Lanzarote), weil die Radstrecke einfach super schön ist und die Laufstrecke auf der „Promenade des Anglais“ schwer zu toppen ist. Die Organisation ist fast übertrieben pingelig, aber damit kann man leben und an die Franzosen gewöhnt man sich auch. Wenn das Leben in Nizza nicht so teuer wäre, würden wir sicher wieder mal dort starten.
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