Bericht von Werner W., Stephan, Herta 16.10.2019

Grazmarathon 2019

Der goldene Herbst zeigte sich von seiner besten Seite als Herta und Stephan, Maria (Gesamt-Coach Race weekend) und Werner die Reise zum Graz Marathon am vergangenen Wochenende begannen. Am späten Nachmittag die Hauptstadt des Kernöls erreicht, begaben wir uns sogleich zur Starnummernausgabe mit anschließender Kaffeestärkung in den Gigasport Graz. Motiviert waren wir ja, an dem sollte es nicht scheitern und wir besprachen, dass es auch für uns ein „No-Human-Limits“ morgen geben werde, vielleicht würden wir ja auch läuferische Sportgeschichte (zumindest für unsere persönliche Wahrnehmung) in Graz schreiben. Vielleicht, vielleicht?

Nach erfolgter Stärkung sind wir dann in unser nahe des Startbereiches gelegenes Hotel gefahren, oder müsste man sagen, stillgelegtes Krankenhaus, Altenheim oder dergleichen? Das gesamte Innenleben des Hotels hatte jedenfalls diesen vorgängerischen Anschein, wo man sofort Glauben schenken konnte, dass dir jederzeit die Nachtschwester deine Tabletten zum Schlafengehen ins Zimmer bringen möchte. Doch bis auf diese unbestätigte Annahme war das Hotel auf jeden Fall top für das investierte Geld. Nach erfolgtem Check-in und Materialbestandskontrolle sind wir dann noch zum Startbereich bei der Grazer Oper spaziert, dort sind wir auf Erkundungstour für den morgigen Wettkampf gegangen. Man will ja schließlich wissen, wo dich die eiskalte Dusche nach erfolgter schweißtreibender Marathonverausgabung erwartet. Die Besichtigung des Start-/Zielbereichs erledigt, haben wir uns dann aufgemacht, um unser präventives magenschonendes Läuferabendbrot zu verköstigen, was ja grundsätzlich bis auf die 2 Kopfweh fördernden Spezial-Holzfassbiere ganz gut gelungen war. Nach zünftigem Gasthausbesuch ging’s dann ab nach Hause ins Hospital, äääh Hotel, zur erholsamen Nachtruhe.

Geweckt von der bereits aufgegangenen Morgensonne um 6:45 Uhr, gingen wir dann gemeinsam frühstücken. Zeit war ja ohnehin noch genug um sich die Wampe lauftechnisch so richtig gut vollzuschlagen. Marathonstart war erst um 10:00 Uhr bzw. für Herta um 10:30 Uhr der Start zum Viertelmarathon. Eine Stunde vorher waren wir dann bereits im Startbereich bei der Oper, und da noch adjustiert mit einer Jacke aufgrund der herbstlich frischen Temperaturen, ha, ha, ha. Noch ein- zweimal auf die Toilette, ein Transparent im Starblock mit den anderen Läufern mitgeschliffen, Hände in die Höhe und Klatschen für den Veranstalter bei lauter Start-Vorfreude-Musik, die Garmin auf Satellit geschaltet, das Jäckchen an den Laufcoach abgegeben, und schon fiel der Start zum Marathon. Wie es uns dabei ergangen ist, wird gleich verraten.

Herta hat eigentlich das einzig Richtige gemacht, nämlich den Viertelmarathon zu laufen. Warum? Ja, weil: 1.) die Temperatur ist während des Bewerbs noch erträglich geblieben, 2.) duschen war noch mit heißem Wasser möglich und, last but not least das Wichtigste: Sie hat nicht Stunden damit verbracht, den eigenen Körper regelrecht auszuschinden und sich dabei immer wieder selbst neu einreden zu wollen, dass ja 42,195 km zu laufen einfach immer Spaß machen würde und eigentlich total wunderschön sei. Nein, das stimmt definitiv nicht jedes Mal! Es gibt Tage da gewinnst du und Tage, an denen lernst du einfach nur dazu. Letztendlich kam Herta mit ihrer sehr ansprechenden Zeit leicht unter die ersten 100 Damen von insgesamt 713 Starterinnen beim Viertelmarathon. Das schreit ja förmlich nach einer Wiederholung, sagen wir an dieser Stelle!

So, aber jetzt zum spannensten Teil des Marathons. Die ersten km gingen für Stephan und Werner noch so richtig leicht von Statten. Bei herrlichem Wetter die entlegensten Winkel von Graz kennengelernt, ging es zur ersten Wende. Mann-o-Mann, wir sagen euch schon jetzt, Wende ohne Ende! Echt krass, was da der Graz Marathon zu bieten hat, nämlich 2 laaaange Wenden pro Runde und das dann wiederum in zwei Runden, ergibt dann in Summe 4 widerliche Wenden mit gefühlten 87,52 km dann. Das hält ja kein Schwein aus! Noch dazu wenn die Temperaturen, wie an diesem Tag, ziemlich spätsommerlich heiß wurden. Zum Halbmarathon waren wir ja beide noch ziemlich spritzig mit unserer Durchgangszeit, aber dann! Stephan hantelte sich läuferisch von Eigenverpflegung zu Eigenverpflegung durch. Das hat er ziemlich gut gemacht, so hatte er die üblich auftretenden Labstationsprobleme großteils ausgeschaltet. Für sein Vorhaben musste er sich aber dann schließlich eingestehen, dass es aufgrund der hohen Temperaturen und der sehr unrunden Strecke nichts werden würde. Mit einer letztendlich doch noch sehr ordentlichen Zeit hat er sich dann versöhnlich über die Ziellinie gekämpft. Ze fix nu amoi!!! Es waren dann doch nur 17 Sekunden, die Stephan von einem Stockerlplatz in seiner AK getrennt haben. Zum Trost an Stephan, auch wenn die Blecherne nicht edlen Ursprungs ist, die erreichte Zeit ist für diese Verhältnisse und im Vergleich auf das Gesamtfeld trotzdem als sehr edel anzuerkennen.

Werner fing gemeinsam mit Stephan den Marathon also ziemlich zügig an das ging bis gut bis zum Halbmarathon, dann hat er aber die zweite Runde leider läuferisch gesehen total vernachlässigt, um es an dieser Stelle ein wenig kryptisch auszudrücken. An diesem Tag haben sich ganz viele üble Laufparameter zu einer bösen Macht zusammengeschlossen um ihn ordentlich die Marathon-Suppe zu versalzen. Werner konnte so den Marathon wenigstens besonders lange und sehr intensiv genießen. Läufercoach Maria hat sich im Ziel bereits Sorgen um ihn gemacht, dass er irgendwo auf der Strecke von der Rettung eingesammelt worden sei. Gott sei Dank hat er auf den letzten Zacken doch noch im Ziel die Finisher-Medaille umgehängt bekommen. Alles wieder gut und nach dem Marathon ist ja bekanntlich mal wieder vor dem Marathon, hat er sich gleich wieder gedacht. Vielversprechende Aussage von ihm, so meinen wir.

Beim Heimfahren waren wir uns dann alle sehr einig, Graz ist ein schönes Städtchen mit schon leicht südländischen Flair und anscheinend wird dort nur Rad gefahren, sehr löblich! Der Marathon Ausflug war grundsätzlich voll nett und auch die Veranstaltung selber war gut organisiert und auch sehr lauffreundlich ausgerichtet. Die Strecke des laut Veranstalters größten Marathons im Süden von Österreich war aber ziemlich beschienen, aber Hakerl drunter, wir waren dort und dabei. Wer weiß, vielleicht wird sich das Blatt schon bald wieder WENDEN (Übelkeit, Ekel, kotz,…) und man wird den Graz Marathon in Zukunft wieder mal in Angriff nehmen. Denn zu seiner Verteidigung, er ist auch nicht länger als die üblichen 42.195 Meter. Die Strecke hat halt unserer Meinung nach geringfügige Figurprobleme, die man wie bei jedem der Diät frönendem Programm mit einem bisschen Selbstdisziplin und Willenskraft ziemlich schnell in den Griff bekommen würde (kleine Anmerkung an den Veranstalter), da sind wir uns auch ganz sicher!???


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22.10.2019 - 18:39 Kommentar von Martin Beranek


Cooler Bericht von euch, sowas liest man gerne!

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